MandysNotizBlog

Der Schlaganfall – ‚Time is Brain‘

Das ist ein Bericht über Schlaganfälle. So unterschiedlich die Menschen, so individuell die Verläufe. Ich erläutere den ‚Lehrbuch‘-Verlauf.

Der Schlaganfall

. . . ist der Untergang von Hirngewebe aufgrund unterschiedlicher Ursachen.
Zu 80-85% durch eine Minderversorgung mit Sauerstoff und Glucose. Ausgelöst durch ein Blutgerinnsel (ein losgelöster Thrombus) oder durch Arteriosklerose (verhärtete und verengte Arterien).
Aber auch eine Hirnblutung kann der Grund sein: Blutung ins Hirngewebe (10-15%) oder ein Aneurysma (5%) (Gefäßaussackung). (1)

. . . durch Minderversorgung

Aufgrund der Häufigkeit besprechen wir den Schlaganfall durch Minderversorgung. Wie oben beschrieben, kann ein Gerinnsel das Hirngefäß verschließen. So eines entsteht gern im Herzen bei der Vorerkrankung Vorhofflimmern, weshalb diese Herzrhythmusstörung immer von einem Arzt behandelt werden muss.

Die Atherosklerose ist ebenso ein Grund. Jetzt haben wir diese schon in ‚Fettige Angelegenheiten‘ Teil VI besprochen. Der Vollständigkeit halber gehen wir nochmal kurz darauf ein.
Haben wir über viele Jahre Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte, vielleicht noch Diabetes, verhärten und verschließen sich die Arterien. Auch die, die das Hirngewebe versorgen.
Das Gehirn ist bei der Blutversorgung ein echter Egoist – aber leider zu Recht. Es hat einen relativ festen Blutanteil am Gesamtvolumen, denn es muss immer alles schön gleichmäßig durchblutet sein. Und dieser Anteil darf weder zu hoch steigen (Hirndruck) noch zu niedrig sein.

Deshalb fällt eine Minderversorgung durch einen Gefäßverschluss auch so ins Gewicht.

Es gibt kleine Vorstufen von Schlaganfällen. Sie lösen Symptome, die sich aber wieder zurückbilden können, aus. Sie sind auch ein Zeichen, dass ein großer Schlaganfall bevorstehen kann. Und dieser kann oft verheerend sein. Denn er kann eine der großen Arterien verschließen. Eine große Arterie versorgt ein großes Areal an Hirngewebe. Der Neurologe kann anhand der Symptome manchmal schon erkennen, welches Gefäß dann betroffen ist.

Darauf ist zu achten!

Wir spielen die Symptome an einem Beispiel durch. Eines, was immer gleich ist, ist der PLÖTZLICHE BEGINN!
Dann gibt es klassische Symptome:

  1. Halbseitige Lähmung oder einseitiger Empfindungsverlust: Wollen wir beide Arme heben, können wir das nur mit einem Arm tun. Der andere bleibt regungslos liegen.
  2. Verwaschene Sprache oder Sprachschwierigkeiten: das Sprechen fällt durch die Lähmung der betroffenen Gesichtsmuskeln schwer und klingt ’nuschlig‘. Der Mundwinkel hängt herunter: wenn man nun jemand zum Lächeln auffordert, ist der Unterschied sehr schnell zu erkennen.
  3. Sehstörungen: Kann ein ganzes Auge betreffen oder beide Augen durch kleine Gesichtsfeldausfälle. Z.B.: Sehen wir auf beiden Augen den rechten Bereich nichts mehr.
  4. Untypische Symptome: ’nur‘ Verwirrtheit, Schwindel, das Bewusstsein ist getrübt.

Seht ihr jemanden mit diesen Symptomen, muss sofort ein Rettungswagen gerufen werden.

Denn: ‚time is brain‘ – Zeit ist Gehirn, umgangssprachlich. Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr Hirngewebe wird unterversorgt und ist möglicherweise unrettbar verloren.
Schafft man den Transport in kurzer Zeit, ist die Chance groß, viel Hirngewebe zu retten.
Alles was im Versorgungsgebiet des verstopften Gefäßes liegt, wird so akut unterversorgt, dass es beginnt abzusterben. Bekommt man das Gefäß wieder frei, durch Blutverdünnung oder das Entfernen des Gerinnsels, kann dieses Areal wieder versorgt werden. Der Schaden ist so möglicherweise nicht so groß, wie ursprünglich gedacht. Bedeutet, dass eine mögliche Lähmung im Gesicht und im betroffenen Arm rückgängig sind.
Das ist auch das Ziel der Ärzte: so viel Hirngewebe, wie möglich retten – ‚time is brain!‘.

Wie kann man einen Schlaganfall vermeiden?

Das beginnt schon lang bevor wir überhaupt an einen Schlaganfall denken.
Das Vermeiden der Risikofaktoren:
Übergewicht – Abnehmen.
Rauchen – Verzicht.
Bluthochdruck – optimale Medikation oder die Ursache dafür finden.
Diabetes – guter HbA1c (Check erfolgt durch den Hausarzt oder Diabetologen)
Blutfettwerte – sollen sich in einem normalen Bereich finden. (Check erfolgt durch den Hausarzt)
Hoher Alkoholkonsum – selten, dafür aber voller Genuss.
Vorhofflimmern beim Arzt behandeln lassen.

Auch Sport steht wieder auf dem Plan: mind. 3×30 min pro Woche den Puls hochjagen.

Ein Schlaganfall, der durch Gefäßverschlüsse und Atherosklerose bedingt ist, ist ganz klar vermeidbar. Es liegt mal wieder an uns dem Schweinehund die Leine anzulegen und sie kurz zu halten.

Ist euch auch aufgefallen, dass Sport fast in jedem Beitrag als Lösungsweg steht? Ich muss definitiv öfter raus.

Bis dahin . . . bleibt gesund. Eure Mandy

(1) Quelle: amboss miamed – Formen des Schlaganfalls (Account und Anmeldung erforderlich) https://next.amboss.com/de/article/UR0bmf#Z26d79c8b2401bd949ec51d7c96878352

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