Heute und auch im nächsten Teil tauchen wir in die Welt der Mythen und Legenden ein und besprechen einige Dinge, die sich hartnäckig in den Köpfen halten.
Habt ihr die letzten Tage auch mehr Flüssigkeit durch eure Kehlen laufen lassen? Ich auch. Ganz bewusst hab ich versucht, mehr ‚über den Tag‘ zu trinken. Und habe so mal ganz nebenbei alle Stillen Örtchen der Klinik kennengelernt – total verrückt, aber bei den Urologen sind die Schüsseln am saubersten.
Das ein oder andere Mal kam die Frage auf, wo denn wieder die PJ-Studentin steckt. Latrinen-Visite und das aus guten Grund:
Ist es ungesund, den Urin einzuhalten?
Ja, ist es. Diesbezüglich hab ich mich auch extra nochmal mit einem Urologen unterhalten, weil ich gern ein ‚Ach, ich warte lieber auf eine saubere Toilette‘ Mensch bin und mein Mann mich auf langen Reisen auch liebevoll ‚Fäkalkamel‘ nennt. Tatsache, dem Drang Urin-zulassen nicht nachzugeben ist ungesund. Denn, im Urin können sich Bakterien ausbreiten. Je länger der Urin in der Blase schwappert, desto länger können sie sich darin tummeln und vermehren – Blasenentzündung, schöner Mist!
Weiter dehnt sich die Blase immer mehr, was dazu führt, dass die Dehnungsrezeptoren irgendwann aufhören, Signale ans Hirn weiterzuleiten. Irgendwann spüren wir nur noch den Druck, dann auch Schmerz und lassen gefühlt literweise Urin. Das kann zur Überlaufblase führen – es bleibt immer ein kleiner Rest in der Blase und Bakterien tummeln sich auch da wieder. Im hohen Alter kann es dann auch zur Blasenschwäche und Inkontinenz kommen. Wenn ihr also müsst, dann geht. Es gibt weit schönere Dinge als Blasenentzündungen.
Was uns auch gleich zur nächsten Frage führt:
Helfen Cranberries gegen Blasenentzündung?
Nur bedingt und eher vorbeugend bei jungen Frauen. Durch Studien belegt. Ihr könnt sie prophylaktisch nehmen, dann aber auch frisch (sauer, pfui Teufel) und nicht getrocknet. Denn in der Trockenform haben sie wieder mehr Zucker und fördern das Bakterienwachstum.
Pinkelt ihr bereits Reißzwecken, ist es für die rote Beere zu spät. Bitte riskiert keine Nierenschäden und geht zum Hausarzt. Und nicht vergessen: nach längerer Antibiotikaeinnahme was für den Darm tun.
Frauen bekommen übrigens schneller eine Blasenentzündung, weil der Weg zur Blase nur 2,5-4 cm kurz ist. Bei Männern ungefähr 20 cm lang. Unfair? Schon ein bisschen. Dafür haben sie eine Prostata, die auch die ein oder anderen Zicken macht.
Kommen wir zu einem meinem Lieblingsthemen:
Was ist das richtige Getränk?
Da scheiden sich ja die Geister. Ich sag mal so, bevor ich nix trinke, dann lieber Cola. Aber sonst lasse ich kein gutes Haar an diesem Getränk. Ihr wisst warum – diese Chemiebombe.
Aber mir geht es um etwas anderes. Während Wasser einfach durch uns hindurch plätschert ohne einen langen Stopp einzulegen, verweilen alle Getränke mit Zusatzstoffen (auch aromatisiertes Wasser) bis zu einer Stunde länger im Magen. Und das macht auch Sinn. Denn die Inhaltsstoffe will der Darm nicht verkommen lassen. Es fliegt nix raus, was verwendet werden kann. Vor allem Zucker. Unser Körper liebt Zucker – schnellste Energiequelle Nummer 1 mit Sternchen. Während Leitungswasser in kürzester Zeit durch rauscht.
Auch Wasser mit Kohlensäure verbleibt länger im Magen, bis der Sprudel so einigermaßen raus ist. Dabei dehnt die Kohlensäure die Magenwand, kann Sodbrennen und Völlegefühl und bei Kindern allseitsbeliebte Rülpser auslösen. Je weniger Sprudel, desto besser. Aber wie gesagt, bevor nichts rein geht, gern auch mit Sprudel.
Was ist mit Softdrinks, die Zuckerersatzstoffe haben? Mal einen anderen Geschmack im Mund zu haben ist okay, aber hier gilt das Gleiche wie oben: längere Verweildauer UND der Körper kann nur wenig mit dem Zuckerersatzstoff anfangen – keine zusätzlichen Kalorien. ABER: sie wandern durch den Darm, fördern schlechte Bakterienkulturen, machen Blähungen, in zu großer Menge im Darm ziehen sie Wasser aus dem Gewebe – was dünne Stühle und Durchfälle fördert. Kernaussage ist aber die Veränderung der Darmflora und das im ziemlich starken Ausmaß – die Veränderung gingen in Studien so weit, dass die Menschen, die vorzugsweise Softdrinks zu sich nahmen, einen größeren Gefahr ausgesetzt waren, Diabetes Typ II zu bekommen. Die Physiologie dahinter ist etwas zu umfangreich – aber ist belegt. Wenn ihr also könnt – macht einen Bogen um Softdrinks mit Zuckerersatzstoff.
Das war schon Teil V. Schnell diesmal, oder? Teil VI ist schon fertig und wartet mit Antworten auf die Fragen: Ein Schnaps in Ehren kann niemand verwehren? Und Leitungswasser und wenn ja, weich oder hart?
Bis dahin, gesund bleiben und …. Trinken. Eure Mandy
Mein Kommentar ist eher eine Frage: und was ist mit Tee? Ist er so gut wie wie Leitungswasser?
Zur kürzlich veröffentlichten Gallerie ein Kompliment! Am besten gefällt mir das Frauengesicht mit Rehen 🦌🌳 immer wieder wandert mein Blick zu ihr zurück.
Guten Morgen, meine Liebe.
Es kommt auf den Tee an 😉 Alle ungesüßten Tees sind sehr gut – meist sind das die Kräutertees. Rote Tees benötigen aufgrund ihrer Säure meist etwas Süße. Sie können aufgrund der Säure auch mal Sodbrennen verursachen. Schwarzer Tee kann Verstopfungen begünstigen. Hoffe, das hilft dir 😊
Ja, danke.
PS
Meine Tees sind am Tag 1 – 1,5 l meist wechselnde Früchtetees, Yogi Tee (fast täglich Choco Chai zB). Nur bei Halsweh der gute und wirksame Salbeitee!