MandysNotizBlog

Schnapsidee – Die Sache mit dem Alkohol (Teil I)

Die folgenden Artikel Teil I, II, III & IV sind über Alkohol und Alkoholerkrankungen.
So unterschiedlich die Menschen, so individuell die Verläufe. Ich erläutere den ‚Lehrbuch‘ – Verlauf. Sowohl Alkohol, als auch Rauchen und Essen können zur Sucht werden. Wir beleuchten Themen wie Alkoholaufnahme, -abbau, -schäden.

Zitat Heinz Rühmann aus ‚Die Feuerzangenbowle‚: „Die alkoholische Gärung – oder vielmehr die Gärung des Alkohols – sie erzeugt Alkohol – das heißt also, der Alkohol erzeugt Gärung – sogenannte alkoholische Gärung. Der gärende Alkohol fängt an zu faseln – so entsteht Heidelbeerfusel – Heidelbeerfasel.“
Einer meiner Lieblingsfilme. Alt und ich befürchte, bei vielen auch nicht bekannt.

Wie entsteht Alkohol?

Man braucht Hefen, Zucker und die Abwesenheit von Sauerstoff. Der Zucker wird umgewandelt – alkoholische Gärung – und Tadaaaa! Alkohol. Heinz hatte also Recht.

Dem einen schmeckt es, dem anderen nicht. Mir schmeckt er gut. In geselliger Runde und zu schönen Anlässen möchte ich das Gefühl des Beschwipstsein nicht missen.
Sich lockerer, unbeschwerter, enthemmter fühlen. Auf alles andere danach kann ich gern verzichten: Lallen, Torkeln, Erinnerungslücken.

Zu oft wird dem Alkohol übermäßig gefrönt. Das passiert schneller als man denkt. Ein Cocktail hier, ein Wodka da, noch ein Bier und mit der Freundin nochmal mit Sekt anstoßen – Alkoholvergiftung. Beginnt schon mit wenigen Promille. Circa 2 Millionen Menschen in Deutschland sind abhängig. Die individuelle Verträglichkeit schwankt dabei stark.

Was macht Alkohol mit uns? Und warum?

Das Giftige an Alkohol ist der Ethanol, der reine Alkohol.
Theoretisch müsste auf jeder Flasche Alkohol ein Totenkopf prangen, denn genau das passiert mit den Zellen, die in Kontakt mit purem Ethanol kommen – der Zelltod – vor allem bei regelmäßigen Wiederholungen. Gönnen wir uns eine Auszeit, regenerieren die Zellen. Bedeutet auch, dass die Folgeschäden erst spät auftreten, nach vielen Jahres des ‚Genusses‘.

Trinken wir Alkohol, wird bereits ein kleiner Teil über die Mundschleimhaut, Rachen und Speiseröhre aufgenommen. Der größte Teil allerdings im oberen Zwölffingerdarm.
Haben wir vorher etwas gegessen, geht der Alkohol nicht ganz so schnell ins Blut.
Ist der Magen leer, kommt der Alkohol schneller in den Darm und so auch schneller ins Blut.
Das gleiche gilt für Alkohol mit Kohlensäure – Kohlensäure regt die Durchblutung an. Ebenso für zuckerhaltigen Alkohol. Je mehr Zucker/Glucose enthalten ist, vor allem Fructose, desto schneller geht es ins Blut. Glucose muss mit Transporthilfen, so genannte Carrier, über die Barriere Darmschleimhaut ins Blut. Fructose kann über einfachere Transporter über die Darmschleimhaut wandern.

(Fructose ist aber nicht Fructose. Die Fructose aus Obst ist unbedenklich. Die industriell hergestellte Fructose, die mittlerweile fast überall drin steckt, auch in Alkohol, ist schädlich. Sie führt, genauso wie Alkohol, zu einer Verfettung der Leber.)

Ergebnis: Wir werden schneller betrunken. Deshalb macht trockener Wein mit wenig Zucker, weniger schnell betrunken. Süßer Wein, wie Dessertwein, Sekt oder auch Alkopops, dagegen umso schneller.

. . . Gift im Kopf

Der Alkohol gelangt nun über die Pfortader in das Stoffwechselmonster Leber. Die schreit erstmal kurz erschrocken ‚Gift‘ und beginnt sofort mit dem Abbau. So was kann sie nicht ungehindert in unseren Körper lassen.
Das Problem: Der Alkoholabbau in der Leber ist extrem aufwändig und braucht Zeit. Die Leber kann nicht alles sofort filtern und muss den Alkohol teilweise unentgiftet passieren lassen.
Das Gift bekommt den Startschuss und wird auf unseren Körper los gelassen. Da der Blutstrom sehr schnell ist, gelangt der Alkohol innerhalb weniger Sekunden in unseren Kopf. Und ins Hirn. Jetzt haben wir also Gift im Kopf.
Das haben wir ja toll hinbekommen und das in voller geistiger Absicht.

Ethanol verursacht eine Signalverarbeitungsstörung zwischen den Nervenzellen, indem es sich in die Membranproteine einlagert – es kommt zur Funktionsstörung. Die Hirnfunktion verlangsamt sich. Zeitgleich werden aber auch Glückshormone ausgeschüttet und überschwemmen uns. Wie wir das merken? Das ist das Gefühl des Beschwipstsein, von dem ich eben noch behauptete, dass ich es mag.
Wir stehen auf das Ausschütten von Glückshormonen. Das gleiche passiert beim ‚Genuss‘ von Zucker, Fett und Zigaretten – Suchtpotenzial.

Der Alkohol dreht also nun seine Runden durch unseren Körper. Schauen wir das nächste Mal, wie die Leber – unser Retter, den Alkohol abbaut und warum Asiaten dazu neigen, Alkohol schlechter zu vertragen.

Bis dahin . . . bleibt gesund. Eure Mandy

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