MandysNotizBlog

Ich schmolle

Schon ziemlich lange.

Es ist das Einzige, was ich im Moment richtig gut kann. Neben Husten und Rotzen. Fast zwei Wochen lang, lag ich wie eine Disney-Prinzessin in den Laken und vegetierte mit Lungenentzündung vor mich hin. Eben nur weniger prinzessinnenhaft. Jammernd und Stöhnend. Wann kann man sich schon mal richtig gehen lassen?

Da ich außer Sekret, Rotz und Schleim im Moment nichts weiter Produktives von mir gab, Moment, die regelmäßige Einnahme von Antibiotika bekomme ich hin . . . sonst aber nichts. Ich habe kaum gemalt, nichts geschrieben. Körperlich war ich anwesend, geistig weit weg. Das Licht war an, aber es war niemand zu Hause. Und ich habe gemerkt . . . ich bin unglücklich. Richtig unglücklich.

Es ist ein Nehmen und Ge . . . und Verzehren

Vor drei Monaten habe ich eine neue Stelle angetreten. Meine Erste als Ärztin. Voller Elan, voller Motivation, übervoll von Kraft. Aus Angst arbeitslos zu werden, nahm ich die erste Stelle, die ich kriegen konnte. War nicht meine beste Entscheidung, so im Nachhinein.

Der Kranken

Die ersten drei Wochen waren super. Lehrreich, schwer, aber meine ausgefüllten und meist pausenfreien Tage steckten voll von Wissen, neuen Erkenntnissen und dem was ich einfach von meiner ersten Stelle erwartete.
Hier und da nahm ich die ersten negativen Schwingungen wahr. Die Pflege, die Kollegen . . . zu wenig Personal, keine Pausen, zu hohe Belegung.
Dann ging es für mich in die Notaufnahme. Ich brannte förmlich vor Aufregung. Das würde super werden.

Der erste Tag kam . . . und meine Einarbeitung bestand aus 4 Minuten Ich-zeig-dir-wie-man-einen-Notaufnahmebrief-anlegt. Und dann war ich allein. Oh Gott. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Eiswürfel fielen ungebremst in meinen Magen. Das wars`s?

Ich empfing die ersten Patienten.
„Hallo, mein Name ist Mandy.“ Himmel, stellt man sich so als Ärztin vor? Muss man da nicht souverän sein? Mein Name ist Raddatz und das ist mein erster Tag hier. Nicht die Begrüßung, die ein Patient in Not hören will.

Die Notaufnahme ist voll. Rammelvoll. Im Flur stehen die Sanitäter mit den Patienten. Draußen warten die Nächsten. Alle Zimmer belegt. Patient ist ungeimpft und hat Fieber, muss isoliert werden. Ich rufe auf Station an – keine Betten mehr. Sind wir nicht abgemeldet? Keine Ahnung, woher soll ich das wissen? Du musst Rückmeldungen geben. An wen? Die Oberärzte. Woher soll ich das wissen? Anruf an den Oberarzt – wir können nicht abmelden. Aus Kostengründen bleibt die Notaufnahme offen. Die Geschäftführung erlaubt eine Schließung nicht. Du musst schneller arbeiten. Das ist der Moment in dem ich hemmungslos heulen wollte.

Auch jetzt beim Schreiben kommen mir die Tränen. So funktioniert keine gute Patientenversorgung. Ich ging zu Noah, meinem Oberarzt: Du machst das gut. Du bist noch neu. Hol dir Hilfe, wenn du sie brauchst, bei Kollegen.
Er sieht nicht die Blicke der Kollegen, wenn ich sie anrufe und um Hilfe bitte. Weil sie buchstäblich selbst mit Arbeit zugeschissen werden.
Und dann eröffnet mir Noah, dass er gehen wird. Ich möchte wieder heulen . . . so richtig, hemmungslos. Weil er einer der Wenigen ist, der Interesse an meiner Ausbildung hatte, nicht müde wurde, mir Dinge zu erklären und an mich glaubte. Aber ich quetsche mir ein ‚Ich freu mich so für dich‘ ab. Er geht an eine Uniklinik. Nur Minuten nach unserem Gespräch schaue ich, ob es dort noch Stellen gibt. Aber ich habe kein Auto, keine Möglichkeit hin zu kommen. Kennt ihr die Gläser, unter denen ein Tischtuch weggezogen wird? So fühle ich mich.

Von Tag zu Tag fühle ich mich leerer. Meinen morgendlichen Kaffee holte ich mir bei Yousef. Er hatte ein Coffee-Bike, welches im Eingang des Krankenhauses steht. Innerhalb meines Einen-Milchkaffee-bitte-Bist-du-sicher-du-siehst-nach-einem-Espresso-aus sagt er mir, dass er gehen wird.

Zwischenmenschlich

Und da merke ich, dass mein Arbeitsleben von zwischenmenschlichen Beziehungen lebt.

Zu Hause habe ich eine Familie. Und auf Arbeit eine Arbeitsfamilie. Kollegen, mit denen ich Emotionen und manchmal sogar tieferen Gefühle teile. Lache, Tränchen zerdrücke, trotz Corona umarme. Aus Famulanten, Praktikanten, Rettungswagenassistenten, FSJ´lern, die nur wenige Wochen da sind, die oft übersehen werden, aber für eine Klinik ebenso elementar sind wie ein Arzt und eine Pflegekraft, weil sie einem so viel abnehmen und zuarbeiten und das, obwohl ihr Gehalt, wenn sie überhaupt eines bekommen, lachhaft ist.

Es gibt keinen Kaffee mehr. Keine Möglichkeit mehr, sich etwas zu Essen zu holen. Welches Krankenhaus ist so desorganisiert, dass es für seine Angestellten keinen Kaffee mehr hat? Ich besorge Kaffee auf dem Weg zur Arbeit. Wer jemals versuchte Kaffee auf einem Fahrrad zu balancieren weiß, welche Wut in mir hoch stieg.

Das wurde nicht besser, als ich zu Dienstbeginn den dienstältetesten Pfleger in der Notaufnahme antraf. Der mir sagte: „Weißt du Mandy, das Schlimmste ist, letztens versuchte ich schneller zu Laufen und merkte, es geht nicht mehr.“ Er ist über Sechzig und es ist wieder mal ein Tag an dem er eine Doppelschicht allein macht, weil die Schwester, die sonst da ist und auch eigentlich reduziert arbeitet, krank ist. Was denkt ihr mache ich, wenn ich Dienst mit ihm habe? Genau, ich mache es selbst. Und dann kommt die Anweisung von oben: Warum die Notaufnahme schließen?

Wir sind als einzige Notaufnahme weit und breit in Frankfurt, die geöffnet ist. Die Anmeldung für Notfälle piept im 5-Minuten-Takt. Ich kann nicht mehr.
Der Tag an dem im Dienst meine Temperatur über 39°C stieg und ein Oberarzt meinte: „Du klingt aber nicht so gut“ war es der Chef der Notaufnahme, der seinen Notarztdienst fuhr und am Nachmittag rein kam und meinte: „Was machst du hier krank? Es dankt dir niemand, wenn du krank hier her kommst. Vor allem nicht dieses Krankenhaus.“
Rücken, Hüfte und Glieder taten wir unendlich weh. Durch die FFP-2-Maske war das Atmen nur schwer. Ich machte eine Übergabe an den diensthabenden Arzt, der selbst kaum in der Lage war zu Sprechen. Dann fuhr nach Hause, fiel noch mit Klamotten auf die Couch und schlief augenblicklich ein.

Hätte mich der Chef der Notaufnahme nicht nach Hause geschickt, weiß ich nicht, wann ich nach Hause gegangen wäre. Dann wurde die Lungenentzündung fest gestellt. Und nun werde ich wieder zur Arbeit gehen. Mit Antibiotika. Mehr aus Rücksichtnahme auf die Kollegen, weil sie sonst meine Arbeit übernehmen müssen.

Urlaub . .

In wenigen Tagen habe ich Urlaub. Das werde ich überstehen. Der Krakenarm steht sinnbildlich für die Enge, die ich momentan verspüre, als auch die Freude über den Urlaub auf Rügen.

Denke ich an die Arbeit, bin ich nichts desto trotz unglücklich. Meine Ma hat es gleich gesehen, gespürt, keine Ahnung. Sie sagte mir direkt gerade aus, dass sie merkt, dass ich unglücklich bin.
Was soll ich tun? Das Glück hat einfach mal vergessen, an meiner Tür zu klopfen. Sollte ich eine Postkarte schreiben? Ist es nicht normal, nicht immer Glück zu haben?

Ich bin ja jemand, der nicht nur ausharrt und abwartet. Deshalb suche ich einen Weg heraus. Einen Weg zu der ‚alten‘ Mandy. Hab mich neu beworben. Aber nun bin ich nicht mehr die Krankenschwester mit 13 Jahren Erfahrung und makellosen Zeugnis. Jetzt bin ich die Ärztin, die nach nur 3 Monaten Krankenhausarbeit rum heult, weil sie eine Arbeit nicht aushält, die gefühlt jeder Assistenzarzt aushält. Ich fühle mich so gefangen in einem System, das für niemanden da ist. Das einen bezahlt und damit denkt, seinen Dienst getan zu haben. Das nach guten Fallzahlen strebt, nach Geld, Geld, Geld. Nichts mit Wertschätzung. Ich spüre buchstäblich die Peitsche auf dem Rücken, die mich antreibt schneller zu arbeiten.

Nachts werde ich davon wach, im Dienst habe ich ein permanentes Zucken im linken Augenlid. Buchstäblich schreit mir mein Körper ins Gesicht, dass es nicht das Richtige ist.
Ich bekomme keine Rückmeldung, keine Lehre vermittelt und denke jede Minute, dass ich zurück will an mein altes Klinikum, an dem es keine Stellen gibt. Das kann es nicht sein, was das Leben für uns bereit hält.

Und dann habe ich diese wundervollen Patienten. Für die ich da sein möchte, für die es sich lohnt da zu sein. Okay, manchmal sind die Gründe warum sie da sind belanglos. Und doch ist es genau das, was mich an der Stange hält. Die Patienten, die Kollegen . . . für nichts anderes. Die ältere Dame mit Bluthochdruck, die unbedingt nach Indien will; der Totengräber der zur Einsicht kommt; die Vergewaltigte, die mein Leben zerrüttet; der Mann mit gebrochenem Herzen, der sich seiner Ex-Frau nicht nähern darf; der Mann mit COVID, der nicht sterben darf, und und und. . .
Von denen werde ich euch berichten.

Denn wie ich gesehen habe, ist es jetzt Trend Menschen über Medis und Krankheiten aufzuklären. So wie ich es seit über einem Jahr möchte. Nur können es die Medien viel besser als ich. In kurzen Videos oder kurzen Texten.
Nichts lag und liegt mir mehr am Herzen, dass Menschen über ihren Körper besser aufgeklärt werden. Nur bin ich jetzt nicht mehr diejenige, die es macht, weil es andere, so viel besser können.

Ich arbeite an einem anderen Titel: ‚Das geheime Liebesleben von Kartoffelklößen!‘

Vielleicht wird ja irgendwann etwas daraus. Drückt mir die Daumen.
Ich verabschiede mich in den Urlaub und hoffentlich in die Gesundung.

Eure Mandy

13 Kommentare

  1. Ich hab dir auch gerade schon unter deinem Beitrag bei WW geschrieben-__mich berühren deine Worte und es macht mich traurig ,das es im Moment so läuft bei dir 😔gerade weil ich deine Monate vorher mit dir mitgefiebert habe ,wo es darum ging das Examen zu bestehen um endlich Ärztin zu werden
    Mandy ich wünsche dir einen schönen Urlaub und hoffe das du wieder zu Kräften kommst und die Stellenbeschreibung findest ,die wie für dich gemacht ist ☺️
    Liebe Grüße Maren

  2. Liebe Mandy,
    auch ich hab den Anfang deines Beitrags auf WW gelesen, und bin für den restlichen hier auf deine Seite. Ich kann dich völlig verstehen, und fühle mit dir. Ich glaube sobald man in diesem Beruf zu viel an sich ran lässt, oder sich verantwortlich fühlt, fängt es an zu nagen und dich zu sehr aufzufressen. Meine Mama kam letzte Woche an einem Vormittag um 9 Uhr in eine Notaufnahme mit schlimmen Rhythmusstörungen, und kam um 18.30 Uhr nach Stunden des Wartens endlich mal aufs Zimmer. Man regt sich da natürlich drüber auf, aber auch da werden halt zu wenige ihr bestes geben, und abends totmüde ins Bett fallen.
    Danke, dass auch du einer davon bist, der trotzdem da ist. Wobei ich natürlich komplett nachvollziehen könnte, dass man eine Alternative dankbar annehmen würde.
    Fühl dich unbekannterweise gedrückt
    Liebe Grüße Doris

  3. Liebe Mandy!
    Es bricht das Herz beim Lesen deiner Erlebnisse. Du bist eine Ärztin, wie sie sich jeder Patient nur wünschen kann. Und das System lässt es nicht zu.
    Es schreit zum Himmel, dass das nicht sein darf!!

    Schäme dich nicht, schon jetzt zu wechseln! Alles lässt sich gut erklären.

    Aber unter solchen Umständen kannst du niemals auch nur halbwegs gut arbeiten.
    Die Politik von deinem Krankenhaus und auch von anderen ist leider nur von nackten Zahlen geprägt, weil es schlicht Wirtschaftsunternehmen sind.

    Trotzdem gib nicht auf! Es geht um dein Leben und deine wunderbare Leidenschaft.

    LG Heike

  4. Und bei uns werden Ärzte gesucht, die die nachfolge von Praxen übernehmen wollen… Es scheint auch kein Zuckerchen zu sein, mit all den Regeln und der erstickenden Bürokratie…
    Als Patient sehe ich immer wieder, was für Folgen das für uns hat. Von fünf Praxen schließen 2, die übrig bleibenden sind auch hart an der Grenze des möglichen…
    Ich wurde in den letzten 4 Jahren von mehreren Ärzten, in der selben Praxis, behandelt. Und das im Dorf wo jeder jeden kennt…
    Deine Enttäuschung kann ich sehr gut verstehen. Bitte bleibe am Ball wir brauchen Ärzte/Ärztinnen wir dich.
    LG Alavia vom WW-Forum

  5. Hallo, bin über deinen Text über WW gestolpert.
    Ich habe 2,5 Jahre als Ässistenzärztin in 2 Kliniken durchgehalten, danach hab ich alles hingeschmissen (später erst bin ich wieder in die Medizin, aber da dann nicht mehr ins Krankenhaus, sondern in eine Praxis).
    Meine Erfahrungen damals waren ähnlich. Aus meiner eigenen Erfahrung, rückblickend: 1. Es liegt nicht an dir. 2. Kollegen sind keine Familie, das denkt man nur, um es sich irgendwie erträglich schön zu reden, was man da erlebt. Es sind nur Kollegen. 3. Du solltest da nicht mehr hin gehen.
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute!!!!

  6. Liebe Mandy,
    es tut mir so leid dass Dein Einstieg in das „Arztleben“ sich so katastrophal entwickelt hat. Ich denke, bevor Du Deine Leidenschaft für die Menschen und Deine Liebe zur Medizin verlierst, solltest Du Dich nach einen anderen Haus umschauen. Ja, das ist nochmal mehr Stress und weiter Ungewissheit, aber manchmal hilft schon dieser Aktionismus die Dinge weiter von sich weg halten zu können. Es wäre sehr schade, wenn nach allem was Du auf Dich genommen hast um Deinen Traum zu verwirklichen, die bittere Realität in dieser Klinik Deinen Enthusiasmus im Keim erstickt.

    Es gibt hoffentlich, auch in diesen schweren Zeiten Häuser, die ihr Personal mehr schätzen und Dir einen besseren Start ermöglichen. Ruh Dich erstmal aus im Urlaub, kurier die Lungenentzündung (!) aus und nach dem Urlaub schaust Du Dich um.. vielleicht hilft Dir schon alleine der Plan es zu tun. Deine eigene Gesundheit ist auch wichtig – für Dich sollte sie sogar das Wichtigste sein.

    Dich umschauen heisst nicht, dass Du aufgibst, das ist eher sowas wie die Karte an das Glück, dass es Dich nicht übersieht.

    Alles Gute und liebe Grüße
    Mathilda

  7. Liebe Mandy,
    Es tut mir sehr leid, dass du mit deiner ersten Stelle so ein Pech hast. Das Gesundheitssystem lässt allen Beteiligten nur sehr wenig Zeit. Aber nach dem, was du schreibst, wirst du bei deiner Arbeit jetzt vollständig verheizt.
    Das solltest deine Konsequenzen ziehen. Du bist so motiviert. Versuche, dir treu zu bleiben und lass dich von diesem System nicht kaputt machen. Ich hoffe, dass du einen Arbeitgeber findest, bei dem du dich wohl fühlst, noch viel lernen kannst und viel Freude bei der Arbeit hast.
    Herzlichen Gruß, Elke

  8. Liebe Mandy,

    ein Stellenwechsel ist auch nach kurzer Zeit kein Verbrechen!! 🙂 Jede hat das Recht nach dem Kennenlernen des AG zu sagen „das passt hier nicht für mich“. Gut argumentierend wirst Du als Ärztin einen neuen Job finden!!!! Ärzte werden gebraucht und mitfühlende Ärzte wie Du es bist sowieso!!!! 🙂🙂🙂🙂🙂Vielleicht passt ein anderes Einsatzgebiet, z.B. eine Praxis o.ä. besser zu Dir. Lass Dir Deinen tollen Beruf und Deine tolle Einstellung nicht kaputt machen!!!👍 Du wirst eine Lösung finden. Ich drücke Dir die Daumen und fühle Dich umarmt!!!! LG!!!!

  9. Liebe Mandy,

    du hast bereits alles erkannt, was dein Leben zur Zeit bestimmt und dich verstimmt.

    Ich habe mehrere Glaubenssätze, die mich durch mein langes Leben begleitet haben und noch immer begleiten – vielleicht auch dich:

    Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat bereits verloren.

    Damit sagt Berthold Brecht genau das, was du nun tun sollst. Kämpfe um dich. Kämpfe für dich. Das hast du verdienst. Das ist dein Recht.

    Und: der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann.

    Bedeutet für dich: du bist Ärztin geworden. Hart erarbeitet. Wo kannst du deine Fähigkeiten am Besten einsetzen? Welcher Rahmen passt am Besten für dich?
    Was kannst du akzeptieren, was auf keinen Fall?

    Urlaub für Leib und Seele wird dir bestimmt gut tun.
    Nehme dir jeden Tag eine andere Aufmerksamkeit vor: z.B. einen Tag lang Wolkenbilder erkennen. Einen Tag lang die Farbe gelb finden. Einen Tag lang die Temperatur spüren. Einen Tag lang alles erriechen. Einen Tag lang bewusst schmecken.

    Und am Ende des Urlaubs wirst du offen sein für neue Wege, die du heute vielleicht noch nicht siehst – obwohl sie da sind.

    Ich freue mich, nach deinem Urlaub wieder von dir zu hören. 🍀🍀🍀🍀

  10. Liebe Mandy
    Tut mir sehr leid dass Du zum einen krank bist und zum anderen sehr unglücklich mit Deiner Stelle, die Du mit so viel Herzblut ausfüllen willst.
    Ich bin keine Ärztin, aber ich leite ein relativ großes Labor und sehe und bewerte entsprechend viele Bewerbungen. Ein schneller Stellenwechsel nach der ersten Stelle tut einem Bewerber in meinen Augen keinerlei Abbruch. Im Gegenteil, wer geradlinige und schnelle Konsequenzen zieht ist in der Regel effizient, verantwortungsbewusst und mutig. Natürlich darf Dein Lebenslauf hierzulande nicht aus einer Handvoll sehr kurzen Stellen bestehen, aber eine ist kein Problem in meinen Augen. Du musst nur beim Vorstellungsgespräch gut begründen warum Du wechseln willst, ohne über die Kollegen oder den aktuellen Arbeitgeber schlecht zu reden. Würde ich Ärztinnen suchen, ich würde Dich einstellen, falls Du auf Chemie oder Biochemie umsatteln magst, melde Dich.
    Grüße, einen schönen erholsamen Urlaub und gute Besserung
    Melanie

  11. Liebe Mandy, es ist oben schon fast alles gesagt, deshalb nur noch dies: geh damit an die Öffentlichkeit! Schreib Deinen Blogtext als offenen Brief an Zeitungen, Gesundheitsministerinnen usw. Die Zeit ist reif dafür, denke ich. Du musst nicht Deinen Namen angeben, klar, aber Deine Erfahrungen sind so wichtig – und Du bist eben nicht eine junge Assistenzärztin, die nicht durchhält, sondern eine erfahrene Krankenschwester, die „ nebenbei“ studiert und ihre Examina abgelegt hat. Du weißt genau, was Stress ist und wie belastbar Du für gewöhnlich bist. Das sind doch ganz andere Grundlagen für Deine Kritik! (obwohl die Zustände auch und gerade für eine frisch examinierte Assistenzärztin ohne diesen Background unzumutbar sind)
    Komm wieder in den Norden, hier gibt es auch gute Kliniken und Ärzte werden überall gesucht! Alles Gute und schönen Urlaub mit Deiner Familie! Liebe Grüße, Andrea

  12. Du bist eine wunderbare Ärztin. Ich hoffe das System nimmt dir nicht die Freude an deiner Arbeit. Es ist so selten das man noch einen Arzt trifft für den die Arbeit noch Berufung und nicht nur ein Job ist.
    Ich freue mich wieder öfter von dir zu lesen 🙂

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